1. Du wirst lernen, Dir selbst zu vertrauen

Für viele, evtl. auch für Dich, beginnt die Reise schon mit der ersten kleinen Hürde – der 1. Solo-Flug. Völlig auf Dich allein gestellt, reist Du meist mehrere Stunden in ein Dir unbekanntes Land, ohne eine konkrete Vorstellung, was Dich genau erwarten wird.

Dein Anschlussflug könnte Verspätung haben, Du könntest am Flughafen Stunden darauf warten abgeholt zu werden (andere Länder – andere Sitten) oder noch schlimmer: Dein Flug fällt aus oder Du verpasst ihn, weil sich genau an dem Tag zwei Unfälle mit mega Stau auf der Autobahn ereignen.


Und wer holt Dich aus dem Dilemma wieder raus, wenn Du erstmal allein unterwegs bist?
Richtig, Du selbst.
Du wirst die Erfahrung machen, dass selbst wenn alles schief geht, nicht die Welt untergeht. Es gibt für alles eine Lösung und Du wirst auf deiner Reise als Freiwilligenhelfer*in mehrmals feststellen, dass Du durchaus in der Lage bist, Dir selbst zu helfen.

In unserem deutschen Alltag ist es einfach in seiner Komfortzone zu bleiben. Wir sind unsicher, ob wir bestimmten Dingen gewachsen sind und neigen deshalb oft dazu, sie lieber zu lassen oder in die unbestimmte Zukunft zu verschieben.
In deiner Zeit als Freiwilligenhelfer*in wirst Du hingegen unwillkürlich immer wieder herausfordernden Situationen ausgesetzt sein, an denen Du wachsen wirst. Du wirst lernen, dass Du zu viel mehr in der Lage bist als du ursprünglich dachtest, was Dein Selbstvertrauen nachhaltig stärken wird.


2. Du wirst lernen, dass die Welt voll von hilfsbereiten Menschen ist

Ich weiß nicht, welche Einstellung Dir bei Deiner Erziehung mitgegeben wurde, doch leben wir in einer Gesellschaft, durch die sich der dünne Faden des Misstrauens unseren Mitmenschen gegenüber zieht. Der in der Kindheit meist liebevolle Hinweis zur Vorsicht oder ein paar schlechte Erfahrungen können zu einem verschlossenen Selbst oder misstrauischem Weltbild führen.

Auf deiner Reise als Freiwilligenhelfer*in wirst du unzähligen Menschen begegnen und vielleicht wirst du ebenfalls überrascht sein, wie viele offene und herzliche Menschen die Welt zu bieten hat. Einheimische, die mit Dir zur Bushaltestelle laufen, weil Du sie nicht findest, ein Taxifahrer, der Dir spontan eine Schale, von der am Straßenrand angebotenen Erdbeeren schenkt oder die Stationsleiter*innen und anderen Freiwilligen, die ihr ganzes Herzblut in das Projekt fließen lassen.
Das soll nicht heißen, dass Dir alle Menschen wohlgesonnen sein werden, höre natürlich immer auf Deine Intuition. Trotzdem habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Welt viel freundlicher ist als in meiner Vorstellung.
Es gibt so viele Leute, die gerne helfen und einige, die ihr ganzes Leben ihrem Herzensprojekt widmen. Lass Dich von ihnen inspirieren!

Trage Deine Erfahrungen während Deiner Zeit als Freiwilligenhelfer*in zurück nach Deutschland. Und vielleicht wirst Du feststellen, dass auch dort leidenschaftliche und hilfsbereite Menschen an jeder Ecke zu finden sind. Nur offenbaren sie sich dort meist erst, wenn man sie anspricht.


3. Du wirst lernen, was ein glückliches Leben wirklich ausmacht

„Reich ist, wer viel hat, reicher ist, wer wenig braucht, am reichsten ist, wer viel gibt.“ (Gerhard Tersteegen).

Ähnliche Kernaussagen wie in diesem Zitat hast Du bestimmt schon zur Genüge gehört. Es macht jedoch einen Unterschied, Dinge zu wissen und Dinge zu verinnerlichen. Nur wenn Du Erkenntnisse umsetzt, haben diese für Dich auch einen Wert und am leichtesten ist es Wissen zu leben, wenn man es durch Erfahrungen gewonnen hat.


Zugegeben, es ist nicht gerade leicht sich dem überflüssigen Konsum zu entsagen, wenn man permanent auf mehreren medialen Wegen mit Werbung überflutet wird, die uns immer die eine Sache zeigt, die uns noch fehlen würde, um erfolgreich, schön und glücklich zu sein.
In Deutschland ist das Bestandteil unseres täglichen Lebens. Der Alltag als Freiwilligenhelfer*in hingegen sieht ganz anders aus.
Angefangen damit, dass die Standards andere sein werden. Dazu zählen kalte Duschen (zumindest in den meisten Stationen), geteiltes Zimmer, oft zusammengeschusterte Einrichtungen. Und wirklich geschlossene Räume sind auch eher eine Seltenheit. Heißt, je nachdem für welches Land du Dich entscheidest, kannst Du regelmäßig Spinnen oder andere (Krabbel-)Tiere bei deinem Toilettengang begrüßen. Was das Essen betrifft, ist die Auswahl oft limitiert. Je nach Aufenthaltsdauer und Station kann es also sein, dass Dir eines der Gerichte irgendwann zum Hals raushängt.
Auch wenn das vielleicht erstmal abschreckend klingen mag, kann ich Dir versprechen, dass Du am Ende des Tages zufrieden in Dein Bett fallen wirst. Denn warmes Wasser, dein Lieblingsessen und saubere schöne Kleidung können zwar glücklich machen, sind aber nicht essenziell dafür und vor allem kein nachhaltiges Glück.

Verletzte Tiere aufpäppeln, Meeresschildkrötenbabys beim Schlüpfen helfen, gefangene Tiere auswildern, das schafft Zufriedenheit, die lange nachwirkt. Sich vor Ort mit all den wunderbaren Menschen auszutauschen, zu lachen, sich mit der Natur dort zu verbinden. All das wird Dich lebendig fühlen lassen und Du wirst erkennen, was es wirklich braucht, um Dich glücklich zu machen.


(Natürlich wäre es utopisch zu behaupten, dass nach deiner Tätigkeit als Freiwilligenhelfer*in als minimalistische*r Wohltäter*in durch Deutschland hüpfst. Dennoch wird die Erfahrung Fußspuren in Dir hinterlassen und sich, wenn auch vielleicht nur im Kleinen, auf Dein Verhalten auswirken)


Lass Dir sagen, dass eine Tätigkeit als Freiwilligenhelfer*in keinesfalls in allen Punkt ein Zuckerschlecken ist. Dennoch wirst Du auf deiner Reise viele großartige Momente erleben und ganz nebenbei auch noch einiges über Dich und andere lernen und somit nachhaltig wachsen.


Weitere Infos wie auch Du endlich dein Abenteuer als Freiwilligenhelfer*in angehen kannst, findest Du in den folgenden Blogbeiträgen:

WELCHE QUALIFIKATIONEN BRAUCHST DU, UM ALS FREIWILLIGENHELFER*IN IM TIERSCHUTZ IM AUSLAND ZU ARBEITEN?

WANN IST DIE BESTE ZEIT FUER FREIWILLIGENARBEIT?

SOLO- ODER GRUPPENREISE? WAS PASST BESSER ZU MIR?


Lust auf Freiwilligenarbeit bekommen? Hier findest Du die Stationen, in denen Du uns unterstützen kannst:

Unsere Angebote in Südafrika, Kenia, Uganda und Simbabwe