Abholzung von Lebensräumen und der Einfluss auf Arten

Wir brauchen den Regenwald und der Regenwald braucht unsere Hilfe.

Man stelle sich 18.000.000 Fußballfelder oder 50x die Fläche vom Saarland vor. Das sind umgerechnet ca. 13 Millionen Hektar, die jährlich für Landwirtschaft, Nutztierhaltung und Tropenholz im tropischen Regenwald entlang des Äquators abgeholzt werden. Das entspricht ein Verlust des Regenwaldes von ca. 40 Fußballfeldern Waldfläche pro Minute!

4 Ursachen für das Abholzen von Regenwald

Leider sind wir durch unsere Handlungen, Essgewohnheiten und dem allumfassenden Konsumverhalten der ausschlaggebende Grund für die Abholzung des Regenwaldes. Diese abgeholzte oder abgebrannte Fläche wird u.a. für die Landwirtschaft genutzt. Monokulturen, die überwiegend dazu geschaffen werden, Tierfutter (z.B. Soja), Palmöl oder Kaffee herzustellen.

Eine weitere Ursache für die Abholzung des Regenwaldes ist die Schaffung von Weideflächen für Nutztiere. Man bedenke die Millionen Tonnen an Futtermittel, den extrem hohen Wasserverbrauch sowohl für die Tiere selbst, als auch für die Herstellung von Fleisch als Nahrungsmittel. Ein Beispiel: Für 1 kg Rindfleisch wird im globalen Durchschnitt 15.415 Liter Wasser benötigt.

Die dritte Ursache für die Abholzung der Regenwälder sind Möbel. Aus dem Holz der jahrtausend alten Bäumen, sog. Tropenholz, werden Möbel und Böden produziert. Dabei gibt es heimische Alternativen wie Eiche und Kiefern, die ähnlich widerstandsfähig sind wie Tropenhölzer.

Der vierte Grund für die Abholzung des Regenwaldes ist die Ausbeutung von Bodenschätzen wie Eisenerz, Gold, Öl oder Gas. Daraus resultiert: In all diesen Alltagsgegenständen oder Lebensmittel, wie z.B. das Smartphone, der Schokoriegel mit Palmöl, der morgendliche Kaffee und das Hackfleisch vom Discounter steckt ein Stück tropischer Regenwald.


3 Folgen und Einflüsse der Abholzung von Regenwälder auf Lebensräume 

1. Der Regenwald beheimatet fast 50 % aller auf der Welt lebenden Tierarten. Die Abholzung von Regenwald bedeutet also den Verlust der Biodiversität (Artenvielfalt). Auch unsere engsten Verwandten, die Primaten, leben im Regenwald. Die tropischen Regenwälder Südost-Asiens sind beispielsweise der Lebensraum der Orang-Utans. Schimpansen und Gorillas leben West-und Zentralafrika und auf dem amerikanischen Kontinent, im atlantischen Küstenregenwald in Brasilien, leben die verschiedenen Arten von Löwenäffchen. Einige Affenarten sind bedroht, vom Aussterben bedroht und viele andere Tier-und Pflanzenarten sind bereits ausgestorben.

2. Nicht umsonst wird der Regenwald als „grüne Lunge des Planeten“ bezeichnet. Durch die Abholzung steigen große Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre (Treibhausgas). Das trägt zur globalen Erderwärmung bei.

3. Zoonosen (Infektionskrankheiten) können entstehen. Durch den immer weiter schrumpfenden Lebensraum der Tiere kommt es zu immer räumlich engeren Kontakt von Menschen und Tieren. Dadurch können Viren und Krankheiten von Tieren auf Menschen übertragen werden. Wir brauchen den Regenwald um gesund leben zu können und der Regenwald braucht uns, um gerettet zu werden. Aber was tun? Selbst die kleinsten Umstellungen im Alltag tragen dazu bei, dass zukünftig weniger Regenwald abgeholzt wird.


9 einfache und alltägliche Ratschläge um den 

Regenwald zu schützen 

  • Second Hand Möbel oder Kleidungsstücke/ refurbished Elektrogeräte 
  • Stoffbeutel und Gemüsenetze statt Plastiktüten 
  • Glasstrohhalme statt Plastikstrohhalme 
  • Wiederverwendbare Trinkflaschen statt Plastikflaschen 
  • Brotdosen oder Bienenwachstücher statt Aluminiumfolien 
  • Recyclingpapier 
  • Wiederverwertbarer Coffee to go- Becher 
  • recycelte Kleidungsstücke, die u.a. aus alten Plastikflaschen hergestellt werden 
  • Kosmetik: heutzutage gibt es tolle nachhaltige Produkte, die meistens sogar gesündere und ökologischere Inhaltsstoffe besitzen als der Standard. (Deocreme, festes Shampoo, Handseife, Trockenschampoo in nachhaltiger Verpackung, Körperseife)

 Bewusster Konsum 

Statt täglich Fleisch zu konsumieren könnten wir es unseren Großeltern gleich tun. Der Gedanke den traditionellen „Sonntagsbraten“ - sofern man nicht auf Fleisch verzichten möchte -  wieder einzuführen, kommt deiner Gesundheit, dem Wohl des Tieres und dem Regenwald zugute! 

Regional statt International - das spart lange Transportwege und somit den Ausstoß von CO2. Außerdem unterstützt man damit seine „Locals“ 

Regenwaldprodukte wie Kaffee, Kakao und tropische Früchte in fair gehandelter BioQualität. 

Tropenholzmöbel sind zwar was feines, es gibt aber auch schöne und hochwertige heimische Alternativen wie Eiche, Kiefernhölzer etc.! Wer noch einen drauf setzen will, der achtet auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council) oder kauft gebrauchte Möbel. 

Muss es immer das Auto als Fortbewegungsmittel sein? Ab aufs Fahrrad oder ein kleiner Spaziergang zum Bus hat noch nie geschadet :) 


Das sind nur einige Beispiele für eine bewusste und nachhaltige Lebensweise, die die Abholzung von Regenwäldern minimieren kann. 

Es sollte nicht der Anspruch sein, alles radikal zu verändern. Jede kleine Umstellung, sei es weniger Fleisch zu essen oder recyceltes Toilettenpapier zu kaufen, macht dich, den Regenwald und generell die Umwelt ein Stück gesünder, denn unser Motto ist einfach: "Veränderung statt Perfektion".  

Denn schlussendlich profitiert nicht nur der Regenwald von einer nachhaltigen und bewussten Lebensweise der Menschen, sondern trägt automatisch zu einem gesünderen, achtsameren und sozialeren Umgang mit sich, seinen Mitmenschen und dem gesamten Planeten bei. 

Der Regenwald rettet uns und wir retten ihn.

Wenn du mehr zu dem Thema Konsum und Nachhaltigkeit wissen möchtest, dann schau in die Podcast Folge rein und finde hier 3 einfache Tipps für Tierschutz von Zuhause: zur Podcastfolge

Auch bereits im Affenzirkus PODCAST zu finden, ein wundervolles Interview mit Janet von Teddy4Tigers zum Thema Second Hand: zum Interview 

und mit Dominique, der Gründerin des nachhaltigen Klamottenlabels Rock on & Namaste: zum Gespräch mit Dominique

Viel Spaß beim Anhören!