Eigentlich bin ich ein großer Fan von Disney, Dreamworks und Co, aber mit so manchen Filmen stehe ich mittlerweile auf Kriegsfuß, denn die Filmfehler sind so fatal, dass mir als Primatologin das Popcorn aus der Hand fällt! Was bei „König der Löwen“, „Tarzan“, „Madagaskar“ und „Dschungelbuch“ schiefgelaufen ist, kannst Du hier nachlesen oder hier auch anschauen!

1) KÖNIG DER LÖWEN

Kein Klassiker kommt ohne Filmfehler aus – weder Titanic noch Die Eisprinzessin. So auch nicht König der Löwen aus dem Jahre 1994. Denn unser guter Rafiki ist ein Affe, den es so in Wirklichkeit gar nicht gibt, denn die Autoren haben hier einen Pavian mit einem Mandrill-Kopf erstellt! Denn nur Paviane haben den typischen abgeknickten Schwanz und den schlanken Körperbau, aber kein buntes Gesicht, während Mandrills einen massigen Körper mit 5 Zentimeter langem Stummelschwanz haben. Zwar wurde in der Neuauflage darauf geachtet, dass der Fehler mit dem Schwanz nicht nochmal passiert, allerdings ist auch im Film von 2019 unser guter Rafiki ein entweder stark unterernährter Mandrill oder man hat ihm erneut den Rumpf eines Pavians verpasst. Vielleicht wird das bei einer Neu-Neu-Auflage in 50 Jahren auch noch korrigiert und der gute darf bis dahin ein paar Pfunde zunehmen!

2) TARZAN

Ganz so fatal wie bei König der Löwen ist es in Tarzan nicht, aber dennoch gibt es eine Szene bei der ich mich als Primatologin frage, wie es sein kann, dass nur in Madagaskar lebende Lemuren in den selben Bäumen sitzen wie Gorillas – die nur in Zentral- und Westafrika vorkommen. Immerhin liegt zwischen den beiden Lebensräumen nicht nur der indische Ozean, sondern auch mindestens 2500 Kilometer Luftlinie. Da Gorillas nicht schwimmen können, müssen die Lemuren wohl mit einem Floß zum afrikanischen Kontinent gepaddelt und über Land zu den Gorillas getrampt sein. Spannend! Diese Reise selbst wäre wohl auch eine Verfilmung wert, wenn sich all das so zugetragen hat. Ansonsten macht es absolut keinen Sinn die beiden in den gleichen Baum zu setzen.

3) MADAGASKAR

Was stimmt denn nun mit King Julien nicht? Der Schwanz ist gestreift, die Nase relativ richtig portraitiert und die Ohren proportional zum Körper ABER…

Allen fleißigen Zuschauern meiner Affenfakten, die jeden Montag auf meinem Instagram-Kanal @michis.wild.life erscheinen, sollte hier ein Glöckchen klingeln.

Denn Kattas werden von Weibchen angeführt. King Julien müsste eigentlich Queen Julien sein und würde zudem keine nachtaktiven Mausmakis anführen, sondern tagaktive Kattas.

4) DAS DSCHUNGELBUCH

Und den selben Fehler finden wir auch im Klassiker Dschungelbuch und leider auch in der Neuauflage. Der für gewöhnlich alleinlebende Orang-Utan führt hier eine Truppe Makaken an. So ganz realisitisch ist das nicht wirklich, selbst wenn man einmal die verschiedenen Arten außer Acht lässt, denn während Orang-Utans vor allem in abgelegenen Regenwäldern leben, treiben sich Makaken lieber in urbanen Gebieten rum, um ab und an mal was von unachtsamen Touristen zu stibitzen. Wie es also dazu kam, dass ein Orang-Utan Makaken anführt, bleibt ein Rätsel! Aber es ist ja nie zu spät für eine „Wie alles Begann“-Fortsetzung. Mich würde das auf jeden Fall brennend interessieren.

Möchtest Du mehr über mein Leben mit Affen lernen?

Dann schaue doch bei mir @michis.wild.life vorbei und lerne jeden Montag und jeden Donnerstag spielerisch was Neues dazu!
Zum Blogbeitrag gibt es zudem ein cooles Video, wo Du die Filmfehler nochmal genau gezeigt bekommst, klicke einfach hier und lache noch ein zweites Mal über die Fauxpas von Disney, Dreamworks und Co!

Deine Michi