Warum Simbabwe und die Tiere? 

Der Wunsch, in Afrika in einer Sanctuary zu arbeiten, ist seitdem ich denken kann in mir verankert und somit zieht es mich von Zeit zu Zeit auf diesen Kontinent. Die Reise habe ich recht kurzfristig (4 Monate im Voraus gebucht), da ich u.a. meinem Herzen gefolgt bin und ich das dringende Bedürfnis hatte, mich wieder mit den Tieren und der Natur zu verbinden. Meine Vorfreude war dementsprechend riesig und diesmal flog ich nicht allein. Ich überredete meinen Mann, mich diesmal zu begleiten ;-) Aus diesem Grund war ich diesmal anders aufgeregt, da ich sehr gespannt war, ob er sich auf „meine Welt“ einlassen kann und ob es ihn genauso „packt“ wie mich.


Die Anreise

Nach einer langen, jedoch störungsfreien Anreise, kamen wir, mein Mann und ich, am sehr übersichtlichen Flughafen von Bulawayo an. Nach dem Ausfüllen der nötigen Unterlagen und dem Erwerb eines Visums, stand unser Gepäck schon abholbereit auf der kleinen Rollfläche. Trotz einstündiger Verspätung wurden wir herzlich vom Fahrer der Sanctuary empfangen. Er war uns sofort behilflich beim Kauf einer Prepaid-Karte, die man in der Station benötigt, sofern man Internet nutzen möchte. Ich musste gar nichts tun, die nette Dame im Laden richtete sofort alles ein, sodass gleich alles problemlos funktionierte.

Noch eine 30 minütige Fahrt stand uns bevor. Während der Fahrt konnten wir unsere ersten englischen Sätze anwenden und schon mal ein Gefühl für die kommende Zeit erlangen.

Für mich ist es kein Neuland, ich war bereits öfter als Freiwilligenhelferin auf dem afrikanischen Kontinent. Für meinen Mann jedoch war es das erste Mal und er ließ sich mit mir auf das Abenteuer ein.

Wir kamen gegen 17:30 Uhr in der Station an. 


Die ersten Eindrücke

Empfangen wurden wir von sehr freundlichen und liebebedürftigen Hunden, die wir gleich ausgiebig kraulten. Nach der ersten Kuscheleinheit, zeigte uns eine Mitarbeiterin unsere kleine Unterkunft und die Waschräume, sowie das Haupthaus, in der sich die Küche befand und der Schlafplatz von Taquito und Bodhi.

Das Ankommen war einfach. Bei einem gemeinsamen Abendbrot, welches für uns Freiwilligenhelfer jeden Mittag und Abend zubereitet wurde, lernten wir die anderen Volontäre und Mitarbeiter kennen. Es hat von Anfang an super zwischen uns allen gepasst und wir fühlten uns sofort heimisch und willkommen. Nach einem leckeren Abendbrot in bester Gesellschaft ging es mit Stirnlampe zurück ins Zimmer, duschen und wir fielen in unser Bett.


Der erste Kontakt zu den Tieren und der 

Arbeit in der Station 

Am nächsten Tag stiegen wir gleich morgens mit in die Arbeit ein. Was bedeutete: Flaschen für die Pavianbabys vorbereiten, Katzen füttern, die Pavianbabys aus ihrer Schlafbox holen und ihnen die Flasche zu geben. Meist konnten sie es gar nicht abwarten und machten sich schon in ihrer Schlafbox bemerkbar, dass sie jetzt große Lust haben, die Welt zu erkunden. Mit vollen Windeln genossen sie (und ich) die erste Mahlzeit am Tag und es löste unglaubliche Glücksgefühle in mir aus, diesen sanften Wesen, die Flasche zu geben und sie dabei zu beobachten, wie sie hastig die Milch tranken und dabei so herrliche Geräusche machten. Anschließend wurden sie sauber gemacht und in ein extra Gehege für die Jungtiere gebracht, wo sie sich miteinander beschäftigen und spielen können.

Die weitere Morgenroutine sah fast gleich aus: vom Fleisch und Obst schneiden, Porridge zubereiten, Nüsse in die Futterschalen füllen, bis zum morgendlichen Futter an die Tiere zu verteilen, während des Fütterns noch die Gehege im Groben zu reinigen um dann noch die Utensilien abzuwaschen, war es doch jeden Morgen etwas wundervolles und nicht alltägliches.


Meine Erfahrungen und Highlights

Mir bzw. uns fiel es nie schwer, zeitig aufzustehen, obwohl ich gerne ausschlafe. Die Natur, der Duft, der Sonnenaufgang und die Tiere ließen uns meist schon vor dem Wecker klingeln aus dem Bett hüpfen, denn ich wollte auf keinen Fall die Flaschengabe der beiden Paviane verpassen und versuchte auf meine eigene Weise, jeden Moment zu genießen.

Eines der Tageshighlights war für uns der Bushwalk, welcher jeden Tag ein anderer war. Die Paviane kamen angerannt und man spürte sofort ihre Energie und Lebensfreude. Man wird als Klettergerüst oder als kurzes Taxi benutzt. Es machte einfach nur Spaß sie zu beobachten. Der Bushwalk beinhaltete auch immer eine Phase ohne „Walk“. Wir setzten uns in Abständen zu einander auf den Boden oder Felsen und genossen das Getümmel bzw. auch die Ruhe, die nehmen wir uns in unserem Alltag viel zu selten. Einfach mal dasitzen und den Moment genießen. Das gegenseitige Lausen begann oft, wenn es etwas ruhiger wurde und die aufgestaute Energie etwas abgebaut war.

Weitere Tätigkeiten in der Station

Neben der täglichen Versorgung der Tiere standen Aufgaben wie: Orangen, Kartoffeln und Kürbisse vom Transporter sortieren, Sand schippen, Reparaturarbeiten am Zaun uvm., an. Es hat Spaß gemacht, sich körperlich zu betätigen, wobei ich auch sagen muss, dass man zu nichts gezwungen wird und die Arbeiten auch körperlich gut aushaltbar sind.

In der Mittagspause habe ich mich manchmal zu den Meerkatzen gesetzt und ihnen Aufmerksamkeit geschenkt.


Mein Fazit

Nomsa bereitete uns jedes Mal wunderbare Mahlzeiten zu und so hatte es auch etwas von „Urlaub“, da wir uns um den Einkauf und um das Kochen nicht kümmern mussten.

Abends sind wir dann manchmal auf einen Hügel geklettert und haben den Sonnenuntergang bei einem kleinen Getränk genossen, der in Simbabwe noch mal eine ganz andere Kraft und Intensität hat.

So vergingen für uns die Tage auf der Station mit den täglichen Bushwalks und der Ruhe viel zu schnell und wir haben uns versprochen, auf jeden Fall noch mal zurück zu kommen.

Abschließend kann ich sagen, dass es ein Geschenk ist, diese Erfahrung vor Ort zu machen. Meine Erwartungen wurden nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Da das Team vor Ort und auch die anderen Volontäre herzensgute Menschen sind, fiel mir das nach Hause fliegen sehr schwer. Der Abschied von den Tieren, die sich sofort in mein Herz geschlichen hatten, aber auch von den Mitarbeitern, welche innerhalb kürzester Zeit ein Stück Familie geworden sind, war für mich super schwer, sodass kein Auge trocken blieb.

Wieder in Deutschland angekommen, vermisse ich am meisten die Tiere, anzupacken, was Gutes zu bewirken und zu wissen, dass die Hilfe genau da ankommt, wo sie benötigt wird. Aber natürlich vermisse ich die Gemeinschaft, das Miteinander, den Duft der Erde und die Geräusche der Natur.

Es wird also definitiv nicht mein letzter Besuch gewesen sein und mein Mann kommt das nächste Mal auch wieder mit. Er ist jetzt auch im Afrika-Affen-Fieber ;-)


Falls Du jetzt auch im Affenfieber bist, dann kannst Du Dich natürlich selbst als Freiwilligenhelferin bei Michi bewerben, um diese Erfahrungen schon ganz bald selbst zu sammeln und den Tieren bei ihrer Auswilderung helfen. 

Hier findest du zu den Projekten der Individualreisen: Individuellen Reise als Freiwilligenhelfer im Ausland 

Außerdem kannst du dich auf die Warteliste für Gruppenreisen setzen lassen: „Zusammen stark“ auf Gruppenreisen für Freiwilligenhelfer 

Und hier kommst du zu weiteren persönlichen Erfahrungsberichten von Freiwilligenhelfer*innen, die mit uns zusammen verreist sind und die Zeit ihres Lebens hatten: Affenzirkus Podcast "Der coolste Mädelstrip aller Zeiten- Freiwilligenarbeit mit der besten Freundin und "Wie ich durch die Affen lernte, für mich selbst einzustehen - Interview mit Mairi 

Viel Spaß beim Lesen und Anhören. Vielleicht sehen wir uns ja bald selbst in der Wildnis Afrikas :)