Wie kam Lisa zur Wildtierökologie? 

Auch Lisa stellte sich nach ihrem Abitur die Frage - was mach‘ ich denn jetzt? 

Schon als kleines Kind interessierte sie sich für Tiere und wollte „irgendwie“ mit ihnen arbeiten und ihnen helfen. Lisa entschied sich für einen Geografie Bachelorstudiengang mit Fachrichtung Umweltschutz. Nach langer Überlegung und kurzfristiger Entscheidung folgte der Masterstudiengang in Umweltplanung und Ingeneurökologie in München.

Der Werdegang hört sich zielstrebig und klar an, jedoch hatte Lisa vor ihrer Entscheidung, Umweltplanug und Ingeneurökologie zu studieren, ganz andere Pläne. Ursprünglich wollte sie eine kleine Auszeit nehmen und dann den Master in Wassermanagement in Dresden beginnen, doch Zweifel und eine innere Stimme hielt sie davon ab. 

Spätestens als sie in ihrem Masterstudiengang, bei einer Wildtiermanagementvorlesung von einem ihrer Professoren teilnahm, wusste sie, wohin die nächste Reise geht… im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Lisa fühlte sich ohnehin schon angezogen von Afrika, den Wildtieren und den Menschen und als sie an mehrere Vorlesungen teilnahm und sich immer mehr mit dem Thema auseinandersetzte, war sie so sehr begeistert und fasziniert, dass sie sogar nach Namibia reiste und dort ihre Masterarbeit geschrieben hat.


Die Zeit in Namibia war für sie besonders und unvergesslich. Geprägt von vielen Emotionen, Eindrücken und Erfahrungen konnte sie hautnah die Konflikte zwischen Menschen und Wildtieren erleben. Einer ihrer Highlights war der Besuch im Umweltministerium in Namibia, wo sie auf Augenhöhe über Fachthemen kommunizieren konnte und tolle, inspirierende Menschen kennenlernen durfte.


Berechtigterweise kann man sich nun die Frage stellen: und was macht Lisa in Deutschland als Wildtierökologin?

Wilde Tiere gibt es nicht nur in Afrika, auch in Deutschland leben wilde Tiere wie z.B. Wölfe, Frösche und Wildschweine. Lisa arbeitet im Landesamt für Umwelt und ist dort Projektkoordinatorin für ein Projekt in Bayern, welches sich mit dem Konflikt zwischen Wolf und Landwirte beschäftigt.

Kurz gefasst: Der Wolf ist eine geschützte Art, der wiederrum den Landwirten bzw. den Weidetieren das Leben schwer macht. Als Wildtierökologin beschäftigt man sich also nicht immer direkt mit den Tieren, sondern versucht das Bindeglied zwischen Tier und Mensch zu sein, Ideen zu entwickeln und Lösungen zu finden, um ein harmonisches Miteinander zu schaffen oder zu gewährleisten.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass Tier- und Artenschutz nicht bedeutet, ausschließlich mit Tieren zu arbeiten. Es ist ein komplexes System, ein Kreislauf, welches durch viele Faktoren wie demografische, gesellschaftliche, ökologische, ökonomische Entwicklungen und Zustände im Gesamtkontext betrachtet werden muss. Das bedeutet immer die Auseinandersetzung und das Kommunizieren mit anderen Menschen. 


Welche Berufsrichtungen könnte man als 

Wildtierökologin noch einschlagen?

Hier ein paar Beispiele:

  • Arbeiten in Landschaftsplanungsbüros,
  • Wildtiermonitoring (Tiere in einem bestimmten Gebiet zählen, wie z.B. Vögel oder Fledermäuse),
  • Uni/Forschung,
  • NGO (sowohl national, als auch international), dort gibt es auch Stellen im Projektmanagement, auch im Ausland.

Auch Quereinsteiger sind für Unternehmen oder anderen Einrichtungen, die sich mit Tier-und Artenschutz auseinandersetzen gefragt. Als Beispiel: Es werden immer Personen aus anderen Fachbereichen gesucht, die sich mit z.B. Marketing, Finanzen, Vertrieb, Rechtliches usw. auskennen.

Du brauchst also nicht zwangsläufig einen Abschluss im Wildtiermanagement, Zoologie, Geografie oder Umweltschutz, sondern kannst durch deine Expertise aus anderen Fachbereichen, den Unternehmen, Organisationen und schlussendlich den Tieren helfen. 

Die Türen stehen dir offen.


Was macht Lisa zur Zeit und wo geht der Weg hin? 

Auch Lisa ist sich noch unschlüssig, was sie genau in ihrem Leben noch bewirken möchte. Früher wollte sie immer als Wildtierökologin in einer Organisation arbeiten, die Tierschutz großräumig betreibt und das am liebsten in Afrika. Die Zeit in Namibia zeigte ihr, dass die Menschen in Harmonie mit den Wildtieren leben müssen, ansonsten werden immer weiter die Wildtierbestände sinken. Aufklärung betreiben, Lösungen finden und Menschen in den Einklang mit Tieren und Natur bringen ist hier das Stichwort.

Doch die Lebensumstände ändern sich im Laufe der Jahre, Interessen verändern und erweitern sich. So auch bei Lisa. Momentan interessiert sie sich sehr für Unternehmensgründung, Coaching und Social-Media.

Die Aussage von Michi daraufhin war sehr passend:“ Naja…das passt doch alles zusammen!“


Und genau das ist auch die Quintessenz dieser Folge: 

Du hast in der heutigen Zeit unbegrenzte Möglichkeiten. Die einzige Person, die dir Grenzen setzt, bist Du selbst. Denn in der heutigen Zeit kannst Du sämtliche Ausbildungen, Interessen oder Studienabschlüsse nutzen um z.B. mit Organisationen in Afrika zu arbeiten und einen Beitrag zum Umwelt-, Tier- und Artenschutz leisten. Wer sagt denn, dass es nicht möglich wäre, wenn es Dein Traum ist?

Der Lebensweg ist niemals geradlinig und auch oftmals unklar. So war und ist es auch bei Lisa und so ist es auch bei Michi und ganz vielen anderen Menschen. Doch irgendwann setzen sich die Puzzleteile zusammen und ergeben ein klares Bild. Denn am Ende des Tages kannst du, unabhängig von deiner Ausbildung oder deinem Studium, eine Möglichkeit finden, dich für Tiere einzusetzen und ihnen zu helfen. Dazu brauchst du nicht zwangsnotwendig ein Wildtiermanager sein.


Einen letzten Tipp von Lisa an die Leser*innen:

Such Dir Menschen, die in den Bereichen, für die Du Dich interessierst, arbeiten. Hold Dir die Meinungen und Erfahrungen von Experten ein. Profitiere von ihrem Wissen, aber hinterfrage auch immer jede einzelne Meinung. Denn so verschiedenen Menschen sind, so verschieden sind auch Meinungen und Ansichten.

Glaube an dich, folge deinem Herzen und mach dein Ding! 

P.S. Ihr könnte Anna auch bei Instagram folgen und gerne kontaktieren: lisas.lowenherz


Hier kommst Du zur entsprechenden Podcast Folge und kannst Dir alles nochmal in voller Länge anhören. Viel Spaß! 

Falls Du mehr zu ähnlichen Themen lesen möchest, findest Du hier einen Beitrag zum Tier-, Arten- und Naturschutz - Gemeinsamkeiten und Unterschiede und kannst Dich hier schlau lesen, wie man Affen aus Deutschland aus schützen kann.