„Normen“ – Was soll das eigentlich sein?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der es immer irgendwie darum geht, „Normen“ zu erfüllen. Es gibt Normgrößen, Normen unter deren Voraussetzungen wir nur verschiedene Berufe ausüben können und es gibt für alles Standards. Ist Dir außerdem schon einmal aufgefallen, wie oft wir Begriffe wie „normales Brötchen“, „normales Essen“, etc. verwenden? – Doch was soll dieses „normal“ eigentlich bedeuten?

Im Zusammenleben mit den Affen wirst Du schnell merken, dass es diese Normen gar nicht so gibt. Sie sind vielmehr ein Konstrukt, das wir Menschen uns ausgedacht haben, um die Welt ein bisschen besser erklären und einordnen zu können. Es kann sehr hilfreich sein und uns halt geben, es kann uns aber auch sehr begrenzen. Wir Menschen entsprechen keinen Normen, unsere Charaktere sind unterschiedlich.


Alles andere als „der Norm entsprechend“ 

- Die verschiedenen Charaktere der Paviane

Affen kennen keine Normen – Sie fragen sich deshalb nie:

  • Was ist normal? Was ist nicht normal?
  • Was ist gut? Was ist schlecht?
  • Was ist verboten? Was ist nicht verboten?

Sie leben einfach. Michis absolute Herzenstiere, die Paviane, sind uns dafür ein gutes Vorbild. In den Paviangruppen gibt es:

  • immer sehr mutige Affen, die in den höchsten Bäumen sitzen und klettern und laut sind, wenn sich der Feind nähert,
  • sehr ruhige Affen, die beobachtend am Boden sitzen,
  • sehr alberne Tiere,
  • junge und alte Tiere,
  • eigensinnige und zurückgezogene Tiere.

Mit all diesen verschiedenen Charakteren der einzelnen Paviane ist die große Gruppe in sich perfekt. Da jeder Affe etwas anderes sieht, andere Stärken, Fähigkeiten und Kompetenzen hat, die er in die Gruppe einbringt, ist die Gruppe so sicher und geschützt. Es würde daher für das Überleben der Affengruppe überhaupt keinen Sinn machen, wenn alle Paviane der „Norm“ entsprechen, sich alle gleich verhalten und dasselbe tun:

Eine Gruppe würde nicht funktionieren, wenn sie aus 50 Alphatieren besteht.

Sie würde aber auch genauso wenig funktionieren, wenn niemand die Gruppe anführt. Sie würde weder funktionieren, wenn alle sehr mutig sind, noch wenn keiner mutig ist.


Warum wir in einer „Ellenbogengesellschaft“ leben

Das Verhalten der Paviane wäre wünschenswert für unsere Gesellschaft. Zu oft versuchen Menschen sich gegenseitig zu übertreffen: Ich bin stärker als Du, ich bin besser als Du. Wenn alle so denken, bleiben wir genau dort, wo wir gerade sind – in einer „Ellenbogengesellschaft“. Diese Gesellschaft verkennt, wie wichtig es ist, einzigartig und individuell zu sein, wie viel Leidenschaft in jedem von uns steckt und wie viel Raum jeder einnehmen kann, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Wir müssen nur jedem Einzelnen von uns die Chance geben, sich in seiner Individualität zu zeigen und sich einbringen zu können.


Du bist gut so wie Du bist 

Zeig dich so wie Du bist. Sei einzigartig, mit all deinen Schwächen und Stärken. Jeder Mensch ist wichtig, jedes Lebewesen ist wichtig, Du bist wertvoll! Hör auf Dich zu verstecken, trage Dein Herz auf der Zunge und entfache Dein Potential, denn Liebe ist das, wovon wir viel mehr in dieser Welt brauchen. Aktuell regiert leider oft die Angst und Angst ist ein Grund dafür, warum sich viele „falsch“ fühlen. Warum viele Menschen denken, dass sie nicht gut genug sind. Wir haben Angst davor zu versagen, schwächer zu sein als andere. Wir haben Angst davor, nicht mithalten zu können. Wir alle sind soziale Wesen, es tut uns nicht gut, unter Einsatz der Ellenbogen durch diese Welt zu gehen und mit dem Finger auf andere zu zeigen, die scheinbar schlechter sind als wir. Es ist wichtig, dass es introvertierte und extrovertierte Menschen gibt. Es ist wichtig, dass es Menschen gibt die beispielsweise gut in Mathe sind, während andere gut zeichnen können.

Wo Du Stärken hast, habe ich vielleicht Schwächen. Da wo Du Schwächen hast, habe ich Stärken. Nur wenn wir Hand in Hand diesen Weg gehen, ist dieser viel einfacher. Lasst uns wie so sein wie eine Gruppe Paviane – gemeinsam sind wir stark!


Mehr für Dich: 

Hier kommst Du zum Podcast #128 und kannst Dir das ganze nochmal von Michi persönlich anhören. Im Affenzirkus Podcast findest Du auch weitere Folgen zu ähnlichen Themen, so wie auch hier in unseren Blogbeiträgen! 

Viel Spaß beim Stöbern, Lesen und Hören! 

Du hast Interesse daran Freiwilligenarbeit mit Affen zu leisten und möchtest mehr darüber erfahren? Dann bist Du hier genau richtig und erfährst, wie wir arbeiten, welche Stationen wir unterstützen und wie Du ganz schnell selbst in Dein Traumland in Dein Abenteuer als Freiwilligenhelfer*in verreisen kannst.