Schritt 1: Beobachte Situationen!

Vielleicht sind Dir, wie auch Michi, auf Deinen Reisen auch schonmal Primaten begegnet, die z.B. auf Märkten angekettet sind und für Selfies angeboten werden. Oft werden Touristen auch mit dem Füttern der Tiere angelockt. Auf den ersten Blick ist es manchmal gar nicht so einfach zu differenzieren, bei selchen Situation es sich überhaupt um Tierquälerei handelt. Manche Verhaltensweisen von Tieren, vor allem auch von Primaten, können schnell falsch interpretiert oder vermenschlicht werden. Verhaltensweisen, die auf den ersten Blick „süß und putzig“ erscheinen, können Abwehr- oder Angstreaktionen sein. Manchmal interpretieren wir auch zu viel in Dinge hinein oder urteilen vorschnell. Um so rational und emotional wie möglich urteilen und handeln zu können, versuche rein zu beobachten und wahrzunehmen, was gerade passiert. Wenn Du aufgrund Deiner objektiven Überlegungen zu dem Ergebnis kommst, dass die Situation, in der sich das Tier gerade befindet, diesem schadet, sorge für Dich selbst zunächst für Klarheit und versuche im nächsten Schritt aufzuklären.


Schritt 2: Kläre auf!

Sei darauf vorbereitet, dass Du von einem sehr großen Teil der Menschen ignoriert wirst, wenn Du über die Missstände aufklären möchtest. Versuche nicht mit dem Anspruch an die Sache heranzugehen, dass die Leute es verstehen oder ihr Verhalten verändern sollen. Habe den Anspruch, dass Du es gesagt hast. Wenn Menschen nicht den Anspruch haben, ihr Verhalten überdenken und verändern zu wollen, werden sie es auch nicht tun. Egal wie laut Du es sagst, egal wie emotional Du es sagst, egal wie viel Du weinst – sie werden es nicht ändern. Aggressives oder gar beleidigendes Verhalten wird Dir hier nicht weiterhelfen. Wenn Du aber mit einem offenen Herzen auf die Menschen zugehst, sie berührst und sie dazu bringst Dir zuzuhören und Dich verstehen zu wollen, dann hast Du zumindest die Chance, ein paar Menschen zu erreichen!

Affenbabys sind beispielsweise super süß, sie werden allerdings von ihrer Mutter getrennt um mit Touristen wie Dir und mir Fotos zu machen. Um dies nicht zu unterstützen und um das Töten von Affenmamas und den späteren Weiterverkauf der Affenbabys oder gar das Töten derer im weiteren Verlauf nicht zu unterstützen, wäre es gut, nicht an solchen Touristenaktivitäten teilzunehmen.

Wenn Du von 10 Leuten nur einen dazu bringst, sein Verhalten zu überdenken und dem Tier zu liebe zu handeln, hast Du bereits etwas erreicht!


Schritt 3: Melde die Vorkommnisse! 

Versuche herauszufinden, welche Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen (NGOs) bzw. Tierschutzstationen es in der Umgebung gibt. Locals, wie z.B. gute und vertrauenswürdige Tourguides, können Dir evtl. weiterhelfen, die richtigen Adressen ausfindig zu machen.

In vielen Fällen ist es beispielweise nicht legal, Primaten als Haustiere zu halten oder andere Wildtierbabys, wie z.B. Elefanten, auf Märkten auszustellen. Das Netzwerk vor Ort ist meistens besser, als jenes aus deinem Heimatland, da die Menschen vor Ort nochmal einen ganz anderen Eindruck haben, aufklären und auf die Probleme zugehen können. Sollte die Situation wirklich nicht legal sein, können sie die Tiere außerdem aus den Situationen herausholen.

Um Dir Infos zu holen, kannst Du natürlich jederzeit auf NGOs aus Deutschland zurückkommen. Um aber wirklich effizient etwas bewirken zu können, ist es wichtig, Menschen vor Ort zu kontaktieren, denn denke daran:

  • wir kennen nicht die Kultur des Landes
  • wir kennen nicht die Probleme vor Ort
  • wir kennen nicht die Politik des Landes
  • wir kennen nicht die Rechtsgrundlage
  • wir kennen ganz viel nicht

Es ist nicht immer cool, von weit weg zu kommen und zu denken, dass wir die Lösung kennen!


Schritt 4: Versuche zu verstehen!

Hinter jemandem, der das Affenbaby einer Affenmama wegnimmt oder diese sogar tötet, um dieses dann auf Märkten zur Schau zu stellen, für Fotos anzubieten und damit Geld zu verdienen, steckt jemand, der evtl.

  • keinen Arbeitsplatz hat
  • Arbeit sucht
  • seine Familie versorgen möchte

Es stecken Strukturen dahinter, die weit über den Tierschutz hinausgehen und die wir oft gar nicht überblicken können. Wir müssen nicht immer vor Ort an den Strukturen beteiligt sein. Wir unterstützen sie auch indem wir

  • Fotos, die Situationen der Tierquälerei zeigen, auf Social Media liken
  • Fotos, die solche Situationen zeigen, ansehen und teilen
  • die Situationen nicht kommentieren und Freunde oder Bekannte nicht auf die Gefahren aufmerksam machen

Aufklärung über Tierquälerei birgt, gerade auch im Freundes- und Bekanntenkreis, immer die Gefahr einer Konfrontation. Versuche daher liebevoll zu sein und ruhig zu erklären.


Fazit

Beobachte Situationen, die Dir komisch oder nicht korrekt erscheinen, objektiv. Kläre auf eine ruhige und freundliche Art und Weise auf. Melde Vorkommnisse, die tierschutzwidrig sind. Versuche die Strukturen und die Bedingungen vor Ort zu verstehen.

Die Tiere können sich nicht äußern und die Menschen aufklären, daher lass uns gemeinsam diese Aufgabe übernehmen: Teile gerne diese Podcast-Folge oder diesen Blogbeitrag und versuche so diese Message zusammen mit uns zu verbreiten!


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Um zu hören, wie Michi über das Thema spricht, höre Dir gerne die Podcastfolge #129 an.


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