Laubbläser und -sauger

Sie sind nicht nur laut und verschrecken viele Tiere, sondern durch sie entsteht ein Luftstrom, der bis zu 200km/h erreichen kann. Ihr Einsatz wird für viele Tiere wie Asseln, Spinnen, Schnecken, Regenwürmer, Insektenlarven, Ringelnattern, Jungigeln und kleinen Fröschen lebensbedrohlich. Sie sollten in Deinem Garten keinen Einsatz finden, sondern lieber der gute alten Rechen.

 Das Laub lässt du am besten über den Winter entweder unter den Bäumen oder unter Sträuchern und Hecken liegen. Es bietet vielen Tieren wie Igeln und Insekten Schutz vor der Kälte und einen guten Unterschlupf. Und nebenbei schützt es auch die Pflanzen vor der Kälte und Austrocknung des Bodens.


Freischneider- und Motorsensen

Wenn du unter Sträuchern mähen möchtest, vergewissere Dich unbedingt vorab, dass sich dort keine Igel, Erdkröten oder andere Kleintiere verstecken. Verwende in hohem Gras möglichst Freischneider mit einem Schutzbügel. Viele Modelle lassen sich auch mit einem Abstandshalter nachrüsten, der Pflanzen und Tiere vor dem Schlimmsten bewahrt.


Die Wahl der Pflanzen

Hier kannst Du vor allem heimische Blumen, Sträucher und Bäume wählen, die nicht nur schön Aussehen, sondern auch gern von unseren Gartentieren besucht und verspeist werden wie Wildrosen, schwarzer Holunder, Haselnuss, Fette Henne, Kugeldisteln, blühendes Basilikum, Schmetterlings-flieder oder Eisenkraut.

Die Samenstände von Stauden wie Disteln und Sonnenblumen kannst Du gerne stehen lassen, denn sie werden mit Vorliebe in der kalten Jahreszeit von Finken, Meisen und Sperlingen herausgepickt.

Die Blüten der regionaltypischen Obstbäume bieten vielen Insekten im Frühjahr eine wichtige Mahlzeit und im Herbst freuen sich die Insekten, Vögel und Igel über ihre Früchte. Neben Schmetterlingen und Käfern besuchen rund 55 verschiedene Wildbienenarten Deinen Garten.

Pflanzen wie Brombeere, Himbeere, Schlehe und Weißdorn schenken Vögeln wie Rotkehlchen und Amseln im Winter einen kleinen Snack. Bitte schneide sie im Herbst nicht zurück und lass ein paar hängen. Außerdem schützen die Stacheln der Pflanzen sie vor Fressfeinden und beherbergen sichere Brutplätze.

Hasel- und Walnussbäume sind für viele Vogelarten und Nagern eine wichtige fetthaltige Nahrung im Winter. Auch hier bitte ausreichend liegen lassen.

Auf Pflanzenschutzmitteln solltest Du verzichten, denn Du sorgst nicht nur für ein Massensterben der Insekten, sondern bringst auch Haustiere in Gefahr. Du solltest lieber bestimmte Kombinationen pflanzen, die deine Ernte z.B. vor Schnecken schützen, wie Lavendel, Kamille oder Knoblauch.


Regentonnen

Regentonnen solltest Du unbedingt abdecken, weil sonst die Gefahr besteht, dass Tiere hineinfallen und womöglich ertrinken.

Eine Idee wäre es, Bepflanzungsinseln zu bauen, da es Tieren ermöglicht zu baden oder zu trinken und es zusätzlich auch schön aussieht.


Hecken- und Baumschnitt

Schon- und Brutzeiten der Vögel solltest Du unbedingt beachten. In der Zeit vom 01. März bis zum 30.September solltest Du darauf verzichten, Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze zurück zu schneiden oder auf den Stock zu setzen. Sind nämlich in Deinen Bäumen und Hecken Nistplätze ist es nach § 39 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz verboten, „Lebensstätten wildlebender Tiere und Pflanzen ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören.“ Schonende Form- und Pflegeschnitte sind erlaubt, um das Wachstum von Pflanzen zu kontrollieren.

Um die Vögel beim Brüten jedoch nicht zu stören, solltest du in der Zeit von März bis Juni darauf verzichten. Generell sollte immer vor einem Baum- oder Heckenschnitt kontrolliert werden, ob sich Tiere drin verstecken.


Nisthilfen und Insektenhotels

Um Vögel, Fledermäuse und Insekten zu helfen, kannst Du gerne Nistkästen Katzensicher an Bäume oder unter Dachunterständen aufhängen. Dabei ist zu beachten, dass Du sie im Herbst gut ausfegst und alte Reste entfernst, weil sich hier gern Parasiten wie Flöhe und Milben aufhalten und sich im Frühjahr auf die Vögel stürzen. Im Winter ziehen sich dort auch gerne Schmetterlinge, Wespenköniginnen oder einige Vogelarten zurück. 

Wir brauchen unbedingt mehr Schwalbennester, da sie vielerorts nicht mehr die Möglichkeit haben in Scheunen und Ställen ihre Nester zu bauen, müssen sie von uns unterstützt werden, um die Populationen zu stabilisieren und dem Rückgang entgegen zu wirken.

Die heimischen Fledermäuse leiden ebenfalls unter Wohnungsnot und Nahrungsmangel. Sie gehört zu den bedrohtesten Säugetieren unserer Heimat. Je insektenfreundlicher ein Garten gestaltet ist, desto besser ist es auch für unsere Fledermäuse. Da beide Koloniebrüter sind, ist es sinnvoll, mehrere Nester anzubringen.

Bei den Insektenhotels ist die Wahl des Standortes und der Materialen wichtig. Viele angebotene Nisthilfen eignen sich nur bedingt. Auf der Internetseite des NABU findest Du viele Informationen und auch tolle Bauanleitungen von Nisthilfen für Fledermäuse, Schwalben und Insekten.


Vogel- und Insektentränken

Da es im Sommer lange warm und trocken ist, wäre es schön, wenn Du ihnen eine Vogeltränke hinstellst. Bei den Insektentränken z.B. für Schmetterlinge ist es wichtig genug Steine so zu platzieren, dass sie aus dem Wasser ragen, und die Tiere nicht ertrinken. Dass Wasser solltest Du auch regelmäßig austauschen, da sich Keime und Bakterien bilden können, von denen sie krank werden.


Fallgruben vermeiden

Hast du Lichtschächte am Haus ist es wichtig, Frösche, Igel und Mäuse davor zu schützen, reinzufallen.

Diese kannst Du mit einem passgenauen Gitter abdecken. Versuch auch, kleine Spalten möglichst abzudecken. Sollte das für dich nicht möglich sein, können hier eine Froschleiter oder ein Brettchen helfen. Du kannst die Schächte täglich kontrollieren.


Gartenteich mit Flachwasserzone

Ein Gartenteich bietet zahlreichen Tieren wie Libellen, Fröschen und Wasserläufern ein schönes Zuhause und erfüllt eine wichtige ökologische Funktion. Auch andere Tiere wie Vögel, Insekten, Igel und Katzen finden das ganze Jahr über Wasser zum Trinken. Hier ist darauf zu achten, dass am Ufer Steine oder Bretter hingelegt werden, damit die Tiere nicht ertrinken. Insbesondere für Igel sind Ausstiegshilfen wichtig.


Kamin- und Fallrohre

Mit einem Gitter über der Öffnung des Fallrohres wird den Tieren genügend Schutz geboten. Bei Kaminöffnungen ist das schon schwieriger. Manchmal brüten nämlich Vögel wie z. B. Dohlen auf oder in Kaminen, hier können Schornsteinaufsätze, Gitter oder Kaminhüte helfen.


Je natürlicher und „unaufgeräumter“ Du Deinen Garten lässt, desto geschützter und wohler fühlen sich Deine Gartenbewohner.

Ich wünsche Dir viel Spaß beim Beobachten der Tiere. Teile den Artikel gerne mit Deinem Freunden, um noch mehr Tiere zu schützen!


Du möchtest Dich mehr für Tierschutz einsetzen und gerätst öfter an Fronten? Hier erfährst Du, wie Du Deine Meinung im Tierschutz vertreten kannst:

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Nicht nur zu Hause, sondern auch auf Reisen ist Dir Tierschutz besonders wichtig Hier ein paar Tipps zum tierfreundlichen Reisen:

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