Was ist überhaupt eine Auffangstation und welche 

Tiere werden dort versorgt?

Eine Auffangstation (engl.: animal sanctuaries) stellt eine organisierte und strukturierte Einrichtung dar, die misshandelte, kranke, verletzte, verwaiste oder in Not geratene Tiere in einem geschützten Bereich medizinisch versorgen und rehabilitieren. Rehabilitation ist in diesem Kontext das Wiedereingliedern der Tiere in ihren natürlichen Lebensraum.

Auffangstationen existieren überall auf der Welt, sodass sämtliche Tierarten versorgt und betreut werden können. Ziel ist es, die aufgenommenen Tiere auf die Auswilderung -wenn möglich-, in ihrem natürlichen Lebensraum, vorzubereiten. Diese Einrichtungen spielen daher eine entscheidende Rolle für den Tier- und Artenschutz.


Welche Aufgaben hat eine Auffangstation?

Eine Auffangstation ist die erste Anlaufstelle für verletzte und verwaiste Wildtiere. Sie verfügen neben erfahrenen Tierpflegern, auch Tierärzte und freiwillige Helfer, die sich um die notbedürftigen Tiere kümmern. Sie koordinieren und organisieren Rettungsaktionen, wenn z.B. Tiere Opfer von Verkehrsunfällen, Wildereien oder illegalem Handel geworden sind.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die komplette, medizinische Versorgung der Tiere. Es werden sämtliche medizinische Untersuchungen und Maßnahmen durchgeführt, um die Tiere zu retten.

Sobald das Tier in einem gesundheitlich stabilen Zustand ist, beginnt die nächste Aufgabe: Rehabilitation. Rehabilitation ist das Wiedereingliedern eines kranken oder verletzten Tieres, in seinen natürlichen Lebensraum. Das beinhaltet eine artgerechte Ernährung, ausreichend Bewegung und eine artgerechte, dem natürlichen Lebensraum ähnelnde Umgebung. Um die Tiere auf die Auswilderung vorzubereiten werden, abhängig der Tierart, bestimmte natürliche Verhaltensweisen trainiert, um die Tiere optimal für die Wildnis vorzubereiten.

Ein Beispiel: Nachdem ein verwaistes Affenbaby Tom gerettet und medizinisch versorgt wurde, wird Tom so lange gepflegt, bis er gesund und stark genug ist, mit anderen Affen sozialisiert zu werden. Die Pflege beinhaltet i.d.R. angemessene Fütterung, Schutzmaßnahmen und die generelle Sicherstellung des Wohlbefindens.

Nachdem Tom körperlich stark genug ist, wird die Rehabilitation eingeleitet. Primaten sind soziale Tiere, die gerne in Gemeinschaft, mit klaren sozialen Strukturen leben. Daher sollte Tim so schnell wie möglich mit anderen Artgenossen, im Optimalfall mit anderen Affenbabys in Kontakt kommen, damit sie miteinander spielen, voneinander lernen und interagieren können.

Neben der Sozialisierung von Tom wird in einer Auffangstation darauf geachtet, dass eine geeignete Umgebung hergestellt wird, die dem natürlichen Lebensraum von Tom sehr ähnelt.

Das bedeutet für Tom z.B. genug Auslauf, Klettermöglichkeiten (z.B. Klettergerüste, spezielle Spielzeuge usw.), die es Tom ermöglichen, seine motorischen Fähigkeiten auszubauen.

In der gesamte Rehabilitationsphase wird Tom von Mitarbeitenden der Auffangstation beobachtet, bewertet, versorgt und unterstützt. Sobald Tom gesund und in der Lage ist, eigenständig in der Wildnis zu überleben, wird die tatsächliche Auswilderung im natürlichen Lebensraum vorbereitet.

Kommen wir zur letzten und „schönsten“ Aufgabe von Auffangstationen: die artgerechte Auswilderung. Nachdem die Tiere auf sämtliche Faktoren: Gesundheitszustand, Eigenständigkeit, Sozialisation, Jagd-und Überlebensfähigkeit geprüft wurden, kann das Tier in seine natürliche Umgebung zurückgeführt werden. Dies ist ein äußerst komplexer, zeitaufwendiger und kostenforderndes Prozedere. Ist dies der Auffangstation gelungen, war die Rehabilitation des Tieres erfolgreich!


Welche Ziele verfolgen Auffangstationen?

Das größte Ziel von Auffangstationen ist die erfolgreiche Auswilderung der in Not geratenen Tiere,  in ihren natürlichen Lebensraum. Währenddessen versuchen sie mit viel Herzblut, die Tiere aufzubauen, sie auf die Wildnis vorzubereiten, um ihnen die bestmögliche Eingliederung in die Wildnis und deren Artgenossen zu ermöglichen.

Ein weiteres Ziel ist die Aufklärungsarbeit über den Tier- und Artenschutz. Neben der unmittelbaren Versorgung der Tiere, leisten viele Auffangstationen Aufklärungsarbeit. Sie treten u.A. mit der einheimischen Bevölkerung in Kontakt, um die Einwohner mehr zum Thema Tier- und Artenschutz zu sensibilisieren, damit ein gemeinsames, harmonischeres und rücksichtsvolleres Zusammenleben entstehen kann.


Zusammenfassung

Eine Auffangstation ist eine sehr strukturierte Organisation, mit professionellen Fachkräften und Mitarbeitenden, die ihr gesamtes Herzblut den Tieren in Not widmen. Sie ermöglichen in Not geratenen, verwaisten, kranken und verletzten Tieren die Chance eines Neustarts in ihrem natürlichen Lebensraum. Der Prozess der Auswilderung ist zum Teil sehr komplex, individuell und zeitintensiv und durchläuft mehrere Schritte. Neben der ärztlichen Versorgung werden die Tiere sozialisiert, rehabilitiert und natürliche Verhaltensweisen antrainiert, um eine optimale Auswilderung des Tieres zu ermöglichen.

Aber Vorsicht: auch hier gibt es qualitative Unterschiede der Auffangstationen. Leider gibt es bis heute Organisationen, die unter dem Deckmantel der Auffangstation agieren, dabei jedoch nicht zum Wohle des Tieres handeln, sondern profitorientiert arbeiten. So kann es vorkommen, dass Tiere bewusst aus der Wildnis gerissen werden, verkauft oder zu Tourismuszwecken erzogen werden.

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