Die Bodenschätze der tropischen Regenwälder

Regewälder sind reich an Bodenschätzen. Zu diesen Bodenschätzen gehören unter anderem Edelsteine und Edelmetalle (z. B. Diamanten, Kobalt, Zinn, Wolfram, Gold und Coltan). Diese mineralischen Rohstoffe werden für die Produktion von moderner Elektronik (Smartphones, Videokameras, Laptops, Computerchips usw.) benötigt.

Mit steigender Nachfrage nach neuen Elektronikgeräten steigt somit auch der Bedarf an diesen Rohstoffen. Diese werden auf zwei verschiedene Weisen gewonnen: Tagebau und Untertagebau (Mienen). Bei beiden Vorgehensweisen wird die vorhandene Regenwaldfläche großflächig zerstört.


Die Folgen des Abbaus der mineralischen Bodenschätze für die Primaten


Verlust des Lebensraumes

Der Hauptfaktor für das globale Primatensterben ist der Lebensraumverlust. Dazu trägt die Rohstoffgewinnung in den Gebieten wie Zentralafrika, Asien und dem Amazonasgebiet bei. In der Demokratischen Republik Kongo (DR Kongo) etwa, die das Zuhause von einigen der letzten Östlichen Flachlandgorillas und Berggorillas ist, werden regelmäßig Abbaugenehmigungen in Schutzgebietsflächen erteilt. Ungefähr 95 % der gesamten Exporte des Landes sind mineralische Bodenschätze.

Fragmentierung

Der Abbau führt häufig auch zu der Fragmentierung (d. h. Zerteilung) der Lebensräume, da Straßen durch die Wälder und somit auch der Lebensräume der Primaten gezogen werden. Dies führt zum einen zu Nahrungsknappheit, da die Gruppen nicht mehr so weitläufig auf Nahrungssuche gehen können. Zum anderen steigt dadurch die Gefahr, dass die genetische Diversität sinkt, da sich immer die gleichen Tiere miteinander paaren und die Tiere nicht mehr so einfach andere Gruppen finden können. Durch die Straßen werden auch immer mehr Primaten in Autounfälle verwickelt, wodurch sie häufig sterben.

Bushmeat

Bushmeat bezeichnet nicht nur das Fleisch von gejagten Primaten, sondern von wilden Tieren allgemein. Dennoch sind vor allem Primaten, wie Gorillas und Schimpansen, aufgrund ihrer Größe eine beliebte Fleischquelle. Die stetig wachsende Nachfrage nach neuen Elektronikgeräten lässt den Preis für die Bodenschätze steigen, wodurch auch immer abgelegenere Gebiete für die Rohstoffgewinnung attraktiv werden. Durch die Abgelegenheit greifen die Arbeiter oft auf Bushmeat zurück.

Zoonose

Unter Zoonose versteht man die Übertragung von Infektionskrankheiten von Tier auf Mensch oder von Mensch auf Tier. Aufgrund der engen Verwandtschaft zwischen Menschen und Primaten, übertragen sich Krankheiten relativ leicht. Da die Menschen immer mehr in die Regenwälder eindringen und zusätzlich Bushmeat verzehren, steigt die Gefahr.


Wichtig zu beachten:

Es ist natürlich wichtig zu wissen, dass der Rohstoffabbau nicht nur das Überleben der Primaten gefährden, sondern alle dort heimischen Tier- und Pflanzenarten. Auch für viele Menschen hat der Abbau der mineralischen Rohstoffe schwere Folgen. Kinderarbeit ist weit verbreitet, Missachtung der Menschen- und Arbeitsschutzrechte der Arbeiter, Ressourcenkonflikte zwischen den Einheimischen und der Firmen, indigene Völker werden vertrieben und um an die Rohstoffe zu kommen werden Kriege geführt.  


Was können wir tun um zu helfen?


Elektronikgeräte solange nutzen wie sie funktionieren 

Oft werden Geräte entsorgt, nicht weil sie nicht mehr funktionieren, sondern weil ein neueres Modell auf dem Markt gekommen ist. Hier ist es wichtig unser Konsumverhalten zu hinterfragen. Da hilft es auch bei der Anschaffung auf die Langlebigkeit des Gerätes zu achten.

Elektronikgeräte reparieren

Oft kann ein kaputtes Elektronikgerät auch wieder repariert werden. Bevor wir unser beschädigtes Gerät also direkt wegschmeißen und ersetzten, können wir das Gerät zu einer Reparaturwerkstatt bringen.

Elektronikgeräte recyceln

In Deutschland werden derzeit fast 200 Millionen Althandys gehortet. Diese Zahl hat sich in den letzten 5 Jahren beinahe verdoppelt. Eines wissen viele dabei nicht: Die meisten mineralischen Rohstoffe in unseren alten Handys sind wiederverwertbar! Wenn man also sein altes Handy recycelt, führt das dazu, dass weniger Rohstoffe abgebaut werden müssen.


Hast Du noch ein altes Handy in der Schublade liegen?

Sende Dein Handy gern bei ProWildlife ein. Für jedes gesammelte Handy geht ein fixer Betrag an das Pro Wildlife Affenschutzprogramm zur Rettung bedrohter Arten wie Gorillas und Schimpansen

Hier geht's zur Althandy-Sammelaktion!


Falls Du wissen möchtest, wie du den Regenwald und die bedrohten Arten wie die Gorillas und Schimpansen schützen kannst, schaue in unsere weiteren Blogbeiträge der Reihe "Regenwald und Primatenschutz" rein. 

Schaue gerne in unseren Blogartikel zum Thema Palmöl rein oder erfahre Weiteres zur Abholzung des Regenwaldes.